Reitstiefel für Kinder beim Dressurreiten

Reitstiefel und Reitstiefeletten für Kinder

Dein Kind wird früher oder später (in „klassischen“ Reitschulen eher früher als später) seine Füße in Steigbügel stellen. Steigbügel sind eine wirklich tolle Sache. Sie bieten Halt, helfen beim Aufsteigen und werden für das bequeme Traben -dem Leichttraben (was es damit auf sich hat, liest Du hier *), benötigt. Neben den vielen tollen Gründen mit Steigbügeln zu Reiten, sind sie jedoch auch ein nicht zu unterschätzendes Risiko, gerade bei Reitanfängern. Reitanfänger rutschen oft mit ihrem Fuß tief in den Steigbügel oder rutschen sogar mit dem ganzen Fuß durch, wenn nicht spätestens der kleine Absatz am Schuh den Steigbügel nicht an Ort und Stelle behält.

Ich habe mich lange und intensiv mit dem Thema Sicherheitssteigbügel befasst, nachdem meine Tochter mehr als nur auf dem Pferd sitzen wollte. Im Falle eines Sturzes kann es passieren, dass Dein Kind dann nicht mehr aus dem Steigbügel kommt und hängen bleibt. Wenn sich dann der gesamte Bügel nicht wie vorgesehen vom Sattel löst, wird es unschön. Den Rest überlasse ich Deiner Phantasie. Also auch hier. Safety first! Turnschuhe sind kein passendes Schuhwerk zum Reiten und es geht hier nicht nur um eine Marketing-Geschichte.

Reitstiefel für Kinder- Du hast die Wahl

Du weißt jetzt, warum ein passendes Schuhwerk zwingend notwendig ist. Neben der der Unfallprävention geht es auch um das Sicherheitsempfinden des Kindes. Reitstiefel oder Reitstiefeletten haben oft ein leichtes Profil, was ein Rutschen im Steigbügel erschweren soll. Zu Beginn ist Reiten eine wackelige Angelegenheit, die Deinem Kind einiges an Koordination, Balance und Muskelkraft (ja, Reiten ist wirklich ein Sport) abverlangen wird. 

Du kannst wählen aus (Gummi-) Reitstiefeln oder der Kombination Reitstiefelette und Chaps. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Welche erkläre ich Dir weiter unten im Text. 

Kleine Materialkunde – Was ist geeignet für mein Kind?

Früher, als ich mit dem Reiten angefangen habe, gab es für Kinder eigentlich nur Gummireitstiefel. Lederreitstiefel waren etwas sehr besonderes. Durch den Einsatz von Kunstleder, hat sich das verändert. Kurz und knapp, es gibt Gummireitstiefel, Lederreitstiefel und Kunstlederreitstiefel. Alle Materialvarianten gibt es auch bei Reitstiefeletten.

Gummireitstiefel und Gummireitstiefeletten für Kinder

Gummireitstiefel und Gummireitstiefeletten haben den klaren Vorteil: Sie sind wasserdicht. Mindestens die Hälfte des Jahres kann es ganz schon nass werden im Stall. Trockene Füße = zufriedene Kinder. Der Vorteil wird aber ganz schnell zum Nachteil, wenn der Fuß schwitzt. Dann kommt es schnell zu einem unangenehmen Klima im Schuh, welches nicht zuletzt das Risiko Blasen zu bekommen, steigert. Außerdem lässt sich ein Gummischuh nicht „einlaufen“, er passt sich also nicht an den Fuß an. Gummireitstiefel und Gummireitstiefeletten gibt es für die kalte Jahreszeit gefüttert und für Frühjahr/ Sommer ohne Fütterung. Suchst Du nach einem Gummireitstiefel, könnte das eine gute Wahl für Dich sein: Link (coming soon)

Lederreitstiefel und Lederreitstiefeletten für Kinder

Lederreitstiefel und Lederreitstiefeletten gibt es in unterschiedlicher Qualität und Preislage. Das kommt ganz auf das verwendete Leder und die Verarbeitung an. Lederreitstiefel sind zu Beginn meist sehr hart und unbequem. Das Leder „setzt sich“ im Bereich des Knöchels, wodurch der Stiefel sich durch das Tragen optimal an den Fuß und das Bein anpasst (vorausgesetzt natürlich, dass die Maße grundsätzlich passen). Bis ein Lederstiefel Freude bereitet, dauert es also gut und gerne ein paar Wochen. Der Weg bis dahin kann mit Blasen, blauen Flecken in der Kniekehle und Scheuerstellen einhergehen. Sitzt der Stiefel aber einmal, bietet er den bestmöglichen Support für Dein Kind. Je fester das Leder, desto mehr Halt und Stabilität hat der Reiter. Ein Vorteil, gerade in der Dressurarbeit.

Ich habe einen ähnlichen Stiefel (Vorgängermodell) und bin mit ihm sehr zufrieden: Link (coming soon)

Soft-Leder ist eine tolle Alternative. Der Stiefel ist von Anfang an weich und angenehm zu tragen. Dafür ist das Material empfindlicher und bietet nicht so viel Stabilität wie festeres Leder. Mein zweites Paar Reitstiefel ist aus Soft-Leder. Ich benutze diese Stiefel: Link (coming soon)

Vor allem beim Springen finde ich diese Stiefel angenehmer. 

Kunstledereitstiefel und Kunstlederreitstiefeletten für Kinder

Seit einigen Jahren ist Kunstleder auf dem Vormarsch. Die Qualitätsunterschiede sind zum Teil riesig, hier heißt es ausprobieren und Empfehlungen/ Rezensionen berücksichtigen. Ich selbst habe dieses Paar Reitstiefeletten aus Kunstleder für den Winter. Link (coming soon). Ich liebe sie und trage sie auch nicht nur am Stall. Außerdem: Sollte ich doch einmal aufs Pferd steigen (müssen), habe ich entsprechendes Schuhwerk an.

Meine Tochter hat Reitstiefeletten für alle Aktivitäten am Stall und manchmal steigt sie damit auch auf das Pferd. Wir sind mit diesem Modell sehr zufrieden Link (coming soon). Zum Reiten trägt sie Reitstiefel aus Kunstleder. Für mich die optimale Lösung zwischen Lederreitstiefeln und Gummireitstiefeln. Sowohl von der Passform, als auch vom Material und Preis. Diese hier ziehen bald bei uns ein: Link (coming soon). Preislich sind diese für mich ok und sie trägt die Stiefel 3-5x in der Woche, sie werden also gut genutzt. Lederreitstiefel würde ich persönlich erst holen, wenn die Füße meiner Tochter nicht mehr wachsen wie Unkraut. Sowohl aufgrund des Preises, als auch wegen der unangenehmen Phase des Einlaufens. 

Reitstiefel oder Reitstiefelette – was ist besser?

Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Wichtig ist, was zum Kind passt – und zum Alltag.

Wachsen die Füße Deines Kindes nicht mehr und es ist klar, es bleibt beim Reitsport, lohnt sich die Anschaffung von Lederreitstiefeln. Je nach Nutzung halten sie Jahre und rechnen sich auf Dauer auch preislich.

Reitet Dein Kind mehrmals in der Woche, würde ich Kunstlederreitstiefel empfehlen. Alternativ dazu, Reitstiefeletten aus Leder oder Kunstleder und dazu Chaps oder Stiefelschäfte wie diese hier Link (coming soon) oder diese hier Link (coming soon). Damit imitierst Du im Prinzip einen kompletten Stiefel, kannst aber den Schuh wechseln, ohne den Stiefelschaft oder die Chaps wechseln zu müssen. 

Ist Dein Kind noch kleiner, würde ich Gummireitstiefeletten empfehlen mit Chaps. Diese Kombination hat bei uns wunderbar funktioniert. Die Gummireitstiefeletten hat mein Kind auch in der Kita, Grundschule oder beim spielen draußen, angehabt. Mein Sohn übrigens auch, obwohl er nicht reitet. Die Gummistiefeletten haben einen guten Job gemacht. Wir haben mehrmals hintereinander diese hier gekauft: Link Decathlon (coming soon). Gummireitstiefeletten gibt es auch in bunten Farben mit Glitzer, wie diese beispielsweise diese hier Link (coming soon), in Lackoptik oder ganz schlicht. Je nachdem was Deinem Kind oder Dir gefällt.

Wir lieben Reißverschlüsse!

Egal ob Reitstiefel oder Reitstiefelette, ob Leder oder Kunstleder: Ein Reißverschluss macht Dir und Deinem Kind das Leben sehr viel leichter! Ohne Schnürung oder Reißverschluss ist das An- und Ausziehen von Reitstiefeln ein Horror! 

Schwarze Reitstiefel aus Leder mit Sporen

Was sind Chaps?

Bei Chaps denkst Du an Cowboys und Westernreiten? Damit liegst Du auch nicht falsch. Wenn „wir“ aus der englischen Reitweise von Chaps sprechen, meinen wir sogenannte „Mini-Chaps“. Das ist quasi der Stiefelschaft, der den Unterschenkel umschließt. Hier kannst Du im Material, Länge, oft auch im Umfang wählen. Für die kalte Jahreszeit gibt es auch Mini-Chaps, welche leicht gefüttert sind. Gefütterte Mini-Chaps schaden nicht, erfahrungsgemäß frieren aber erst die Füße und deutlich später die Waden. Ich habe einmal gefütterte Mini-Chaps für mein Mini-Mädchen gekauft, danach habe ich mit dicken Wintersocken „gearbeitet“. Die kleinsten Chaps, die ich für meine Tochter gefunden habe, waren diese hier: Link Decathlon. Ich habe sie direkt passend mit diesen Gummireitstiefeletten: Link Decathlon (coming soon) gekauft.

Und was ist mit Westernreitstiefeln?

Westernstiefel sehen toll aus – und ja, viele Kinder lieben sie. Wichtig ist, dass sie einen kleinen Absatz haben (damit der Fuß nicht durch den Steigbügel rutscht) und gut sitzen. Im klassischen Englisch-Reitunterricht sind sie aber fehl am Platz. Wenn Dein Kind Westernreiten lernen möchte: Klar, da gehören sie dazu. Oft lernen Kinder aber zuerst Reiten nach der englischen Reitweise und „satteln später um“ aufs Westernreiten. Hier findest Du  Westernreitstiefel und mehr für Dein Kind: Link Krämer, Link (coming soon)

Reitstiefel und Reitstiefeletten für den Winter

Wärme ist wichtig. Kalte Füße machen unkonzentriert – und das ist beim Reiten ein echtes Problem. Achte im Winter auf gefütterte Modelle oder zieh dicke Socken an. Auch Einlegesohlen können helfen. Aber Vorsicht: Wenn der Schuh dadurch zu eng wird, bringt das nichts. Lieber eine halbe Nummer größer kaufen und mit gutem Futter kombinieren.

Einen Winter über hatte mein Mini-Mädchen diese Thermoreitstiefel *Link Equiva (coming soon). Ihr Füße waren nie wieder so warm und trocken wie in diesem Winter. Das ist gerade bei Kindern die schnell frieren oder welche beim Reiten wenig Witterungsschutz z.B. durch eine Reithalle haben, sehr von Vorteil. Nachteil dieser Thermoreitstiefel ist die schlechtere Einwirkung (also der Reiterhilfe die Dein Kind dem Pferd oder Pony gibt, näheres erfährst Du im Blogpost „Reitersprache für Dummies“ – coming soon). Kinder haben eh schon kurze Beine und kommen -gerade in sehr jungen Jahren, kaum über das Sattelblatt. Ein weniger motiviertes Pferd könnte die Reiterhilfe Deines Kindes „aus Versehen gar nicht mitbekommen“ und dementsprechend (nicht) reagieren.

Eine tolle Sache sind beheizbare Einlagen oder Thermo-Einlagen für Stiefel und Stiefeletten. Eine Auswahl findest Du hier: Link Loesdau, Equiva und Krämer (coming soon).

Reitstiefel mit Schnürung auch für Kinder?

Ja, gibt es – vor allem im Bereich der Leder- oder Kunstledermodelle. Schnürungen helfen beim Anpassen an die Wade und geben ein bisschen Spielraum. Allerdings: Für Kinder ist das Schnüren oft kompliziert, dann müssen Erwachsene ran und das ist nervig. Eine gute Alternative sind geschnürte Stiefel mit elastischen Schnürsenkeln, welche bei Bedarf angepasst werden, aber nicht bei jedem an- und ausziehen geöffnet werden müssen. Geöffnet wird der Stiefel durch einen Reißverschluss. Sieht hübsch aus, erfüllt seinen Zweck und ist praktisch dazu. 

Zubehör (z.B. Stiefeltaschen)

Wenn Du öfter unterwegs bist – Turniere, Lehrgänge, Ferienreitkurse – dann ist eine Stiefeltasche sinnvoll. Sie schützt die Schuhe, hält sie sauber(er) und sorgt dafür, dass im Auto nicht der ganze Stall mitfährt. Es gibt einfache Modelle oder ausgepolsterte Taschen mit Tragegurt. Muss nicht sofort sein – kann aber ein praktisches Extra sein. Oft gibt es auch ein Fach für den Reithelm, wie zum Beispiel hier Link (coming soon). Super praktisch, wenn Dein Kind seine Sachen jedes mal zur Reitstunde mitbringen muss und sie nicht im Stall im Spind liegen lassen kann. Tolle Stiefeltaschen findest Du hier: Link (coming soon)

Mein persönliches Fazit

Für den Anfang braucht Dein Kind keine 200 € Stiefel. Aber Schuhwerk, das sicher ist und zu Deinem Kind und seinem Reit-Alltag passt. Ob das Gummi, Kunstleder oder Leder ist – hängt von Euren Möglichkeiten, Bedürfnissen und auch dem Wetter ab.

Ich selbst bin mit der Kombi Reitstiefelette + Mini-Chaps gut gefahren – sowohl bei mir früher als auch bei meiner Tochter. Sie ist flexibel, bezahlbar und wächst in gewissem Rahmen mit. Gummistiefel? Würde ich aufgrund der besseren Alternativen nicht empfehlen. Gummistiefeletten hingegen schon. Lederreitstiefel? Erst wenn der Fuß nicht mehr wächst wie Unkraut.

Reitstiefel und Reitstiefeletten für Kinder – FAQ

Stiefeletten sind im Alltag praktischer und bequemer. Alleine zum Reiten reichen sie aber eher nicht. Reitstiefeletten sollte mit Mini-Chaps kombiniert werden und sind dann eine super Alternative zu Reitstiefeln. Reitstiefel bieten mehr Halt und stabilisieren das Bein mitunter besser. Dafür muss der Stiefel bei schnell wachsenden Füßen oft ausgetauscht werden. Das kostet mehr, als nur eine Reitstiefelette zu tauschen…

Ob Leder oder Gummi ist Geschmackssache. Gummi lässt sich prima mit dem Wasserschlauch noch am Stall sauber machen. Dafür ist ein Gummistiefel oder eine Gummistiefelette aber nicht atmungsaktiv und passt sich nicht dem Fuß an, wie ein gut eingetragener Lederschuh. Besonders im Sommer kann es da schonmal zu schwitzenden Füßen kommen. Im Winter wiederum sind sie schneller kalt…

Leder-Stiefeletten/ -Stiefel sind atmungsaktiv, sind nachdem sie eingetragen sind bequem und haben in der Regel eine deutlich bessere Passform. Sie sind aber auch teurer als Produkte aus Gummi und nicht wasserfest. Auch der Reinigungsaufwand ist deutlich höher.

Eine tolle Alternative sind Reitstiefel oder Reitstiefeletten aus Kunstleder. Dieses ist eher wasserabweisend (nicht wasserfest!), passt sich dem Fuß an wie ein Lederschuh, sieht aus wie ein Lederschuh und ist preislich für schnell wachsende Kinderfüße sehr attraktiv.

Gebrauchte Schuhe sind Geschmacksache. Meine Tochter trägt sowohl gebrauchte Reitstiefel als auch gebrauchte Reitstiefeletten. Reitstiefel werden nicht lange getragen. Meist nicht länger als 1,5 Stunden bei einer „normalen“ Reitstunde (wenn das Kind Wechselschuhe dabei hat). das Fußbett wird viel weniger beansprucht, als bei normalen Schuhen. Außerdem tragen viele Kinder ihre Reitstiefel-/etten nicht lange, bevor der Fuß aus dem Schuh herausgewachsen ist…Preislich ist ein gebrauchter Schuh kaum zu schlagen und nachhaltiger, als ständig etwas neues zu kaufen und im schlimmsten Fall anschließend den zu kleine Schuh zu entsorgen.

Wächst der Fuß bei Teenagern nicht mehr, kann sich eine Neuanschaffung lohnen.

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